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Die Anschaulichkeitsfalle
Ein Kleiner Beitrag zur Grundschuldidaktik
pp. 239-247
Abstract
Dass Unterricht ‚anschaulich" zu erfolgen hat, wenn Kinder dabei etwas lernen sollen und das Gelernte auch dauerhaft behalten sollen, scheint eine weit verbreitete pädagogische Selbstverständlichkeitsannahme, genährt durch eine lange pädagogische Tradition. "Mit der Anschauung muss der Unterricht beginnen" – so formulierte schon vor mehr als dreihundertfünfzig Jahren Comenius. Daraus entwickle sich sicheres Wissen. Das sinnlich aufgefasste Wissen hafte am festesten im Gedächtnis, mehr als hundertmal gehörte Erzählung und Beschreibung. Ich bin geneigt zu sagen, dass dieses comenianische Diktum durchaus Zweifel verdient. "Mit der Anschauung muss der Unterricht beginnen …" – So? Jeder Unterricht? Jedes Mal? Daraus soll sich sicheres Wissen entwickeln?
Publication details
Published in:
Erhardt Matthias, Witte Egbert, Hörner Frank (2011) Der skeptische Blick: Unzeitgemäße Sichtweisen auf Schule und Bildung. Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften.
Pages: 239-247
DOI: 10.1007/978-3-531-92824-1_14
Full citation:
Schirlbauer Alfred (2011) „Die Anschaulichkeitsfalle: Ein Kleiner Beitrag zur Grundschuldidaktik“, In: M. Erhardt, E. Witte & F. Hörner (Hrsg.), Der skeptische Blick, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften, 239–247.