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222951

Kann man Schönheit messen?

Annegret Huber

pp. 81-91

Abstract

Wie oft sind wir uns darüber einig, daß ein bestimmtes Stück nicht anders als schön, ja geradezu als — im Wortsinn — unbeschreiblich schön bezeichnet werden kann. Uneinigkeit herrscht nur allzu oft darüber, aus welchen Kompositionsmerkmalen sich diese eigentümliche Schönheit ergibt. Und sobald wir versuchen, das, was uns dafür als ursächlich gilt, durch eine Analyse namhaft zu machen, müssen wir feststellen, daß unsere Analyse das eigentlich Schöne einer Komposition kaum transportieren, sondern höchstens einkreisen kann. In dieser Situation könnte man sich damit begnügen, unterschiedliche Analyseansätze, die einen jeweils besonderen Aspekt betonen, in postmoderner Unverbindlichkeit nebeneinander stehen zu lassen. Zu übergreifenden Erkenntnissen kann man jedoch nur gelangen, wenn es gelingt, Analysen miteinander in Beziehung zu setzen. Dies gestaltet sich zuweilen schwierig, weil — bei aller Methodenreflexion — auf einer ganz elementaren Ebene, die für Differenzierungen nur scheinbar als zu unerheblich gelten kann, zumeist unbewußt schon Voreinstellungen getroffen werden, die jedoch diese Ausgangsbasis — und mit ihr spätere analytische Aussagen — bedingen. Bevor ich nun einige Betrachtungen zu Besonderheiten der Syntax unseres Beispiels anstelle, möchte ich — ohne Anspruch auf Vollständigkeit — zunächst einige Punkte anführen, an denen solche Entscheidungen fallen.

Publication details

Published in:

Polth Michael, Schwab-Felisch Oliver, Thorau Christian (2000) Klang — Struktur — Metapher: Musikalische Analyse zwischen Phänomen und Begriff. Stuttgart, Metzler.

Pages: 81-91

DOI: 10.1007/978-3-476-01901-1_5

Full citation:

Huber Annegret (2000) „Kann man Schönheit messen?“, In: M. Polth, O. Schwab-Felisch & C. Thorau (Hrsg.), Klang — Struktur — Metapher, Stuttgart, Metzler, 81–91.