Communities of Dialogue Russian and Ukrainian Émigrés in Modernist Prague

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221964

Abschließende Reflexion

Anja Bednarz

pp. 215-226

Abstract

Der Ausgangspunkt dieser Arbeit bestand in der Frage, wie Menschen den Tod wahrnehmen, wie sie das Sterben eines signifikanten Anderen deuten und schließlich im Umfeld des Todes handeln. Das Erkenntnisinteresse lag in der Analyse dieser Zusammenhänge, die über objektiviertes Wissen vermittelt werden. Mittels einer Rekonstruktion von Deutungs- und Handlungsmustern sollten Prozesse der sozialen Konstruktion des Todes nachvollzogen werden. Eingangs wurde von der These der Verdrängung des Todes gesprochen. Bereits während der Durchführung der 18 Interviews gewann ich den Eindruck, der Tod sei gar nicht so entzaubert, wie es auf den ersten Blick scheint, bzw. viele rationale Praktiken um den Tod herum nahe legen. Es lassen sich Deutungen entdecken, die die Sozialität, die durch den Tod bedroht wird, aufrechterhalten sollen. Dieser Eindruck ließ sich durch die Textanalyse bestätigen. Wichtig ist, dass damit nicht nur Licht auf die Konstruktionen des Todes geworfen wird, sondern zugleich auch auf Konstruktionen des (Zusammen-) Lebens, d. h. Sozialität, Individualität, Ordnung und Dauer werden als zentrale Kategorien menschlicher Interdependenzen überhaupt herausgearbeitet.

Publication details

Published in:

Bednarz Anja (2003) Den Tod überleben: Deuten und handeln im Hinblick auf das sterben eines Anderen. Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften.

Pages: 215-226

DOI: 10.1007/978-3-663-09589-7_5

Full citation:

Bednarz Anja (2003) Abschließende Reflexion, In: Den Tod überleben, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften, 215–226.