Communities of Dialogue Russian and Ukrainian Émigrés in Modernist Prague

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221232

Cassirer oder Schlick?

Matthias Neuber

pp. 197-218

Abstract

Was ist nun das Ergebnis unserer Darlegungen zur Stellung des Raumbegriffs in den erkenntnis- und wissenschaftstheoretischen Konzeptionen Cassirers und Schlicks? Welche Beurteilung ist in Anbetracht beider Versuche einer unter den Vorzeichen des transzendentalen Revisionismus erfolgenden Lösung des Raumproblems vorzunehmen? Ist es der ‚kritische Idealismus' Cassirers oder der ‚kritische Realismus' Schlicks, der am Ende die besseren Argumente auf seiner Seite hat? Ehe der Versuch unternommen wird, zu einer abschließenden Beantwortung dieses Fragenkomplexes zu gelangen, ist es in meinen Augen wichtig, noch einmal darauf hinzuweisen, dass Cassirer und Schlick beide in einer durch den transzendentalen Ansatz Kants geprägten philosophischen Diskursstruktur argumentieren. Beide fragen nach der Geltung wissenschaftlicher Aussagen und Theorien und beiden geht es um den für die gesamte kantianische Tradition so wichtigen Punkt, wie wir von unserer jeweils individuellen subjektiven epistemischen Ausgangslage zum objektiven Begriffsgefüge der exakten Wissenschaften gelangen. Allerdings sind die Antworten, die beide in diesem Zusammenhang liefern, grundlegend verschieden. Der räumliche Realismus Schlicks ist mit der idealistischen Raumauffassung Cassirers — trotz aller bestehenden Berührungspunkte — nicht vereinbar. Welcher Ansatz ist also der überzeugendere?

Publication details

Published in:

Neuber Matthias (2012) Die Grenzen des Revisionismus: Schlick, Cassirer und das "Raumproblem". Dordrecht, Springer.

Pages: 197-218

DOI: 10.1007/978-3-7091-0966-3_5

Full citation:

Neuber Matthias (2012) Cassirer oder Schlick?, In: Die Grenzen des Revisionismus, Dordrecht, Springer, 197–218.