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Trauma und Verarbeitung in den USA nach dem 11. September 2001
pp. 391-410
Abstract
In diesem Kapitel war es meine Absicht, zu beschreiben, wie Forscher, Kliniker, Patienten und die Öffentlichkeit nach dem 11. September Wissen und Überzeugungen über Trauma und Resilienz erlangt haben. Die Massenproduktion von PTBS der virtuellen Art ist neu, aber keine Aberration. Es ist ebenso wenig nützlich, dieses Phänomen als "Fass ohne Boden" abzutun, als ungerechtfertigte Erweiterung der ikonischen Klassifikation ( "echte PTBS"). Ganz im Gegenteil ist PTBS der virtuellen Art eine historische Entwicklungsform einer "Lebensform" — des posttraumatischen Syndroms — die gegen Ende des 19. Jahrhundert begann, Gestalt anzunehmen, stufenweise revidiert und ausgearbeitet wurde und ihre Gestalt mehrfach veränderte, sehr oft in Zusammenhang mit weltgeschichtlichen Episoden von Gewalt — der Erste Weltkrieg (Aufstieg und Fall der traumatischen Hysterie), der Vietnamkrieg (PTBS, eine Weiterentwicklung der traumatischen Neurose) und postkoloniale Verwerfungen (Trauma wird zu einer Matrix für weltweites Leiden) und nun der Krieg gegen den Terrorismus.
Publication details
Published in:
Wohlfart Ernestine, Zaumseil Manfred (2006) Transkulturelle Psychiatrie — interkulturelle Psychotherapie: interdisziplinäre Theorie und Praxis. Dordrecht, Springer.
Pages: 391-410
DOI: 10.1007/978-3-540-32776-9_25
Full citation:
Young Allan (2006) „Trauma und Verarbeitung in den USA nach dem 11. September 2001“, In: E. Wohlfart & M. Zaumseil (Hrsg.), Transkulturelle Psychiatrie — interkulturelle Psychotherapie, Dordrecht, Springer, 391–410.